24. April 2024

Liebe Freunde!

Vom 22. bzw. 23. April an feiern jüdische Menschen in unserem Land und überall auf der Welt das Passafest, das an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, seine Befreiung von Verfolgung, Knechtschaft und Leid und an den Aufbruch in eine bessere Zukunft unter Gottes Leitung erinnert. Doch in diesem Jahr ist vielen unserer jüdischen Geschwister überhaupt nicht danach, zu feiern. Sie denken an geliebte Menschen – Familienmitglieder, Freunde, Bekannte – die am 7. Oktober 2023 (zum Zeitpunkt eines anderen wichtigen jüdischen Festes, Simchat Tora) grausam von der Hamas ermordet wurden. Sie tragen Leid um alle, die noch immer in den Verliesen und Tunneln unter Gaza gefangen gehalten werden oder dort schon umgekommen sind. Viele Tausende in Israel begehen das Fest fern von zuhause, evakuiert aus den gefährlichen Regionen im Norden und Süden des Landes. Und viele haben Angst um ihre Söhne und Töchter, die in den Krieg ziehen mussten, der ihnen von einem Terror-Regime aufgezwungen wurde. Es sind schlimme Zeiten im Heiligen Land, für Juden, aber auch für Christen und Muslime. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, hat deshalb zum bevorstehenden Passafest dazu aufgerufen, sich auf „die Kostbarkeit von Freiheit“ und das Wertvolle von Gemeinschaft zu besinnen. „An jedem Sedertisch wird es in diesem Jahr einen Moment des Innehaltens für die Opfer des Terrors geben“, betonte er. „Und wir sollten auch an jeden unschuldigen Toten denken, den es in Gaza zu beklagen gilt.“ Vielleicht kann die Symbolik des Vorabends des Passafestes, der Sederfeier, hier Hoffnung bringen, mitten in dunklen Zeiten: Da ist z.B. das ungesäuerte Brot, die Matzen. Während der Sederfeier wird ein Brot zerbrochen und ein Teil davon versteckt. Die Kinder haben die Aufgabe, es zu suchen und wiederzubringen. Beten wir dafür, dass die nächste Generation dazu beträgt, Verlorenes zu finden und Zerbrochenes zu heilen, in Gottes Kraft und zum Segen der Menschen. Außerdem sind da während der Sederfeier die Becher mit Wein, die getrunken werden. Der Segen nach dem vierten Becher blickt hoffnungsvoll auf die zukünftige Erlösung und den Messias, den das jüdische Volk noch erwartet. Als Christen glauben wir, dass die Erlösung der ganzen Welt schon gekommen ist, in der Person von Jesus, dem Christus. Wir hoffen mit unseren jüdischen Geschwistern auf Erlösung und eine bessere Zukunft. Und wir beten für sie und alle Menschen des heiligen Landes, in Gaza, im Negev, in der Westbank, in Jerusalem, in Galiläa und anderswo. Wir beten, dass Verlorenes gefunden wird. Dass Zerbrochenes heil wird. Dass es eine bessere Zukunft für alle geben wird. Dass Erlösung und Frieden kommen. Das kann nur Gott bewirken. Das kann nur der Friedefürst Jesus schenken.

Herzlich, im Namen des Christus-Treff,

Steffi Baltes