2. Mai 2024

Gott schenkt Versorgung und Frucht

Der Frühherbst geht langsam in den Herbst über. In der Natur kann man beobachten, wie wilde Früchte wie Holunder, Hagebutten, Brombeeren, Schlehen oder Esskastanien schon in großer Fülle reifen. Der milde, oft noch sonnige Frühherbst ist eine schöne Zeit. Er erinnert mich an Gottes Güte und Erbarmen und Versorgung von Menschen und Tieren. Gott hat in seiner Schöpfung alles so wunderbar angelegt. Ich werde dankbar und freue mich und koste Gottes Güte in den Sonnenstrahlen, dem würzigen Duft der Felder und Wälder und in den wilden Köstlichkeiten am Wegrand. Aber unwillkürlich frage ich mich auch, wie es mit meinen und unseren „Früchten“ aussieht. Was ist schon reif, was noch unreif, was hat sich vielleicht gar nicht erst entwickelt, was ist verdorrt … und was ist mein Anteil daran?

Die kommenden Wochen im September und frühen Oktober können für uns eine Zeit werden, in der wir Gott danken für alles, was in unserem Leben gereift ist; in der wir Gott all das klagen, was nicht geworden ist und was wir vielleicht als Defizit empfinden; in der wir ihn um Vergebung bitten für das, was durch unser Zutun oder Versäumnis verdorrt oder unreif geblieben ist. Und dann können wir vielleicht diese Zeit abschließen mit dem Erntedankfest am 1. Oktober und dankbar gemeinsam mit Gott auf die Segnungen in unserem Leben zurückblicken und um viele weitere, fruchtvolle Jahre bitten.

Unsere älteren Glaubensgeschwister, Jüdinnen und Juden, feiern in den kommenden Wochen viele wichtige Feste, die um ähnliche Themen kreisen: um Ende und Anfang, um Frucht und Ernte, um Rückschau, Buße, Vergebung und Neubeginn. Mit ihnen dürfen wir uns verbunden fühlen, von ihnen können wir lernen, für sie dürfen wir beten. Vom 15. bis 17. September wird „Rosh Hashanah“, der „Kopf des Jahres“, das jüdische Neujahrsfest begangen, das den Tag markiert, an dem die Erschaffung der wundervollen Schöpfung durch Gott, den König, abgeschlossen war. An diesem Tag blicken jüdische Gläubige auf das vergangene Jahr zurück. Zehn Tage bis zum höchsten jüdischen Feiertag, dem Jom Kippur am 24./25.9., dienen der Besinnung, dem Gebet, der Buße und der Bitte um Vergebung. Eine wichtige Zeit, die einen in der Beziehung zu Gott und Menschen neu ausrichtet. Fünf Tage nach Jom Kippur wird Sukkot gefeiert (29.9.-6.10.), das in der Bibel als das „Fest der Laubhütten“ bezeichnet wird. Es erinnert an den Auszug aus Ägypten, an die Versorgung durch Gott während der unsicheren Zeit in der Wüste, und wurde dann auch ein Dankesfest für eine reiche Ernte im Land der Verheißung.

Wo hast du Gottes Versorgung in der Wüste erlebt? Was hat Gott dir verheißen? Was willst du mit Gott und Menschen ins Reine bringen? Was darf noch werden und wachsen in deinem Leben durch Gottes Güte? Vielleicht sind die kommenden Wochen eine gute Zeit, um mit Gott darüber ins Gespräch zu kommen …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert