1. Mai 2024

Himmelfahrt und Pfingsten – Hoffnungsfeste

Die Monate Mai und Juni, Frühling und Frühsommer, gehören zu den schönsten im Jahr. Nicht nur wegen der Üppigkeit der Natur in dieser Zeit, sondern auch, weil zwei wichtige christliche Feste in den kommenden Wochen vor uns liegen: Christi Himmelfahrt und Pfingsten! Und doch: Tiefe Freude mag sich nicht so recht einstellen, wenn wir auf die schlimmen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart schauen und auf die dunklen Wolken am Horizont des Weltgeschehens. „Welch Dunkel uns auch hält, sein Licht hat uns getroffen! Hoch über aller Welt steht nun der Himmel offen. Gelobt sei Jesus Christ!“, dichtete Jochen Klepper im Mai des Kriegsjahres 1940 als Lied zum Himmelfahrtsfest. Damals war seit 8 Monaten Krieg in Europa. Heute, im Jahr 2022, feiern wir wieder ein Himmelfahrtsfest im Angesicht eines Krieges in Europa, der nun schon Monate andauert. Für Jochen Klepper, durch die Nationalsozialisten „gedemütigt/entrechtet“, wie es auf dem Stolperstein vor seinem Berliner Haus heißt, war in aller Not und allem Leid dennoch klar: Durch die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu ist Hoffnung und Licht in unsere dunkle Welt gekommen. Gott ist da. Jesus ist da. Mit seinem Erbarmen, seiner Herrlichkeit, seiner Macht, uns beizustehen und die Geschicke der Welt zu lenken. Zu Pfingsten schrieb Jochen Klepper: „Braus’, heilges Rauschen, Wind voller Ewigkeit. Lass uns dir lauschen mitten im Erdenstreit.“ Ja, das brauchen wir gerade in Zeiten von „Erdenstreit“, damals wie heute: Dass wir Jesus um den Tröster bitten, den heiligen Geist. Dass wir Gott bitten, uns ganz besonders sensibel zu machen für das Reden seines Geistes, damit wir das tun können, was Gott uns zu tun aufgibt. Unsere Gebete, unsere Worte, unser Handeln, geführt durch Gottes Geist, sind entscheidend. Jeden Tag. Aber besonders in Kriegs- und Krisenzeiten. Mit Weitblick, mit Blick auf die ewige Welt Gottes, schrieb Klepper zum Ende des Kirchenjahres Sätze, die mich heute, mitten im Jahr, dessen Ausgang so ungewiss ist, trösten und stärken – vielleicht auch dich?  „In allen Ängsten unseres Handelns siegt immer noch dein ewiger Plan. In allen Wirren unseres Wandelns ziehst du noch immer deine Bahn. Und was wir leiden, was wir tun: Wir können nichts als in dir ruhn.“

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