2. Mai 2024

Urlaub mit Gott

„In sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht; am siebten Tag ruhte er und atmete auf.“ (Ex 31,17)

„Es ist vergeblich, vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hart zu arbeiten, immer in Sorge, ob ihr genug zu essen habt, denn denen, die Gott lieben, gibt er es im Schlaf.“ (Psalm 127,2)

„Kommt jetzt allein mit mir an einen einsamen Ort und ruht euch dort etwas aus!“ (Mk 6,31)

Sommerzeit ist Ferienzeit. Manche von uns erholen sich zu Hause oder ganz in der Nähe, andere zieht es weiter weg – an die Küste, in die Berge, an ein südliches Meer, auf einen anderen Kontinent … Das tun zu können, ist ein großes Geschenk. Und Gott gönnt es uns. Er selbst hat sich die Zeit genommen, um von seinen Werken, der Schöpfung der Welt, auszuruhen und aufzuatmen. Auch wir dürfen und sollen das tun. Gott hat uns ein Vorbild und ein Gebot gegeben: Immer wieder regelmäßig das Werk unserer Hände ruhen zu lassen, um Zeit zu haben, Gott zu suchen, uns von ihm erfrischen und neu ausrichten zu lassen. Um uns an den Werken seiner Schöpfung zu freuen und von ihnen inspiriert zu werden. Wir brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn wir aus dem Arbeiten und Sorgen auftauchen und in Gottes Ruhe eintauchen, denn „seinen Freunden gibt er es im Schlaf.“

Jesus hat seine Freunde ausgesandt und ermutigt, die Werke zu tun, die er ihnen aufgetragen hatte: Menschen mit Gott bekannt machen und mit seiner Heilung und Befreiung. Und als sie müde nach getaner Arbeit zurückkamen, sagte er: „Kommt jetzt mit mir an einen einsamen Ort und ruht euch aus!“ Wenn wir uns in diesen Wochen des Hochsommers Zeit nehmen, zu entspannen, schöne Dinge zu machen, kleine oder größere Reisen zu unternehmen – dann können wir das mit Jesus zusammen tun. „Kommt mit mir …!“, sagt Jesus. Mit ihm zusammen können wir aufatmen, auftanken, neue Orte, Länder und Menschen kennenlernen und uns daran freuen. Unter Gottes weitem Himmel und geborgen in seiner Hand dürfen wir träumen, lauschen, still werden und ruhen: 

„Als Kind sang eine Muschel mir das Meer.

Ich konnte träumelang an ihrem kühlen Munde lauschen.“

(Francisca Stoecklin, 1894-1931)

„Dein Herz, so wild es sonst gebrannt,

wird wieder still, wird wieder Kind

und ruht wie Sonne. Meer und Wind

in Gottes Hand.“

(Hermann Hesse, Meermittag,1902)

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