20. April 2024

Der Friede Christi für unsere Welt

„Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Joh 14,27)

Jesus, der Friedefürst, ist in unsere kaputte Welt gekommen, um uns Frieden mit Gott zu schenken, aus dem auch Friede unter uns Menschen erwächst. In der Passionszeit erinnern wir uns daran, was er für uns leiden musste: „Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jes 53,4f) Wie verzweifelt wir Jesus brauchen, der uns unsere Schuld vergibt, uns erneuert, heilt und uns mit Gott und unseren Mitmenschen versöhnt, das bekommen wir in diesen Tagen schmerzlich vor Augen geführt. Und wir können oft nur beten: „Herr, erbarme dich über uns. Über alle Menschen, die furchtbar leiden in diesen Tagen. Über unsere Unfähigkeit, im Kleinen wie im Großen in Frieden miteinander zu leben. Schenk uns und allen Menschen deinen Frieden. Hilf uns, in unserem Umfeld Friedensbringer zu werden.“ Das ist nicht einfach, wusste schon der Dichter Matthias Claudus: „Wenn Christus sagt: Friede sei mit euch! – so haben wir unser ganzes Leben zu tun und werden es wohl im Himmel erst verstehen lernen, was das einzige Wort Frieden in seinem Munde heißt.“

Rose Ausländer, die bekannte deutsch- und englischsprachige jüdische Lyrikerin, hat ihre ganz eigenen schmerzlichen Erfahrungen mit dem Hang des Menschen zu Unfrieden, Krieg und Zerstörung gemacht. Sie wuchs in Czernowitz in der heutigen Westukraine auf, bis ihre Familie 1916 vor der russischen Besetzung der Stadt nach Budapest floh. Später kehrte sie nach Czernowitz zurück, wurde aber 1941 ins Ghetto gesperrt und entging in einem Kellerversteck nach der Auflösung des Ghettos Zwangsarbeit und Deportation. Ihre zwei letzten Lebensjahrzehnte verbrachte sie nach vielen Reisen in Düsseldorf und verfasste hier viele ihrer deutschsprachigen Gedichte. Auch dieses Gebet ist von ihr erhalten, das wir mit einem Blick auf den Unfrieden und die Abgründe in uns selbst immer wieder beten können:   

Wir strecken die Waffen

Nimm uns gefangen

Herr

in den Frieden.

(Rose Ausländer, 1901 – 1988)

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