„Nun ruht doch alle Welt und ist still und jauchzt fröhlich. Auch freuen sich die Tannen.“ (Jes 14,7-8)
Diese Verse aus der Lutherübersetzung von 1912 waren es wohl, die den Theologen und Dichter Jochen Klepper zu den ersten Versen seines „Weihnachtslied im Kriege“ inspiriert haben, das jetzt, angesichts so vieler Kriege in der Welt – in der Ukraine, in Israel, im Sudan und anderswo – auf traurige Weise aktuell erscheint und sicher in vielen von uns eine Saite zum Klingen bringt:
Nun ruht doch alle Welt.
O Herz, wie willst du’s fassen?
Die Erde liegt im Streit,
von allem Heil verlassen,
ist friedlos weit und breit
und wider dich gestellt.
Wenn wir in diesen Tagen das Gefühl haben, dass es immer dunkler wird – nicht nur, weil das Tageslicht immer kürzer scheint, sondern auch, weil es so viel Leid um uns herum und in der Welt gibt – dann dürfen wir wissen: Kurz vor Weihnachten wendet sich das Blatt: Nach der kürzesten Nacht am 22. Dezember nimmt das Licht wieder zu, langsam und stetig. Ein schöner Vorbote dafür, was wir dann am Heiligabend und an Weihnachten feiern:
Doch der die Erde schuf,
hat deine Angst gesehen
und hat sich aufgemacht,
will dir zur Seite stehen,
ein Helfer voller Macht.
Hell klingt sein Friedensruf.
Unser Friedefürst kommt. Er kann uns Frieden schenken. Und auch die Welt befrieden. Selbst, wenn wir darauf vielleicht noch ein wenig warten müssen, dass der Friede Gottes in seinem Sohn Jesus auch in der Welt zum vollen Durchbruch kommt – unser Erlöser wendet sich uns zu und jedem, der das Kind in der Krippe aufnehmen will:
Doch der das Leben gab,
den Mund mit Odem füllte,
spricht selbst dir Tröstung zu.
Kein Schmerz, den er nicht stillte!
Kein Werk, das er nicht tu!
Dein Heiland kommt herab!
Die Tannen freuen sich.
Die Hürden auf dem Felde
erhellt ein klarer Schein.
Komm, Engel, komm und melde:
Was bricht zur Nacht herein?
Kommst du und meinst auch mich?
Gott Lob! In deinem Licht
darf ich das Licht erschauen,
Das Kind, den Herrn der Welt!
Ihm will ich mich vertrauen,
Er ist es, der mich hält
und rettet im Gericht.
Das Kind in der Krippe hält mich und dich. Und wir dürfen es staunend betrachten, es lieben und anbeten. Das Kind und den König.