7. Dezember 2025

Gottes Geist – unsere Kraftquelle

Komm herab, o Heil’ger Geist,

der die finstre Nacht zerreißt,

strahle Licht in diese Welt.

Ohne dein lebendig Wehn

kann im Menschen nichts bestehn,

kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein,

Dürrem gieße Leben ein,

heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart,

löse, was in sich erstarrt,

lenke, was den Weg verfehlt.

Gib dem Volk, das dir vertraut,

das auf deine Hilfe baut,

deine Gaben zum Geleit.

Diese Pfingstsequenz – Veni Sancte Spiritus – wird dem Erzbischof von Canterbury, Stephan Langton, zugeschrieben (um 1200). Er lebte im Hochmittelalter, einer Zeit des Aufschwunges in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, aber auch einer Zeit der Krankheiten und Kriege. „Finstre Nacht“ gab es zu Genüge, die danach schrie, dass Gottes Licht sie erhellt. Im Grunde genommen genau wie heute, in unserer Zeit der bahnbrechenden Erfindungen, des wirtschaftlichen Wohlergehens, aber auch der Krankheiten und Kriege und der Verrohung der Gesellschaft. Auch heute gibt es „finstre Nacht“ zu Genüge, die Gottes Licht erhellen muss. Wie gut, dass wir „nach Pfingsten“ leben – „pfingstlich leben“ können! Mit der Hoffnung und Erwartung nämlich, dass Gottes Heiliger Geist in uns lebt, uns verändert und durch uns diese Welt verändern, „heil und gesund“ machen will. Pfingsten erinnert uns daran, dass wir dem Heiligen Geist, diesem kostbaren Geschenk Gottes, immer neu und immer mehr Raum in unserem Leben geben. Dass wir uns immer wieder an diese Kraftquelle anschließen können, die Jesus Christus uns zur Verfügung stellt. Jeden Tag können wir uns von diesem „lebendig Wehn“ erfüllen, berühren, heilen und „be-geistern“ lassen. Veni, Sancte Spiritus!    

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