29. März 2024

Das Licht in der Nacht


In deinem Wind –. In deinem Licht –.

Wie gering alles andere, wie klein wir – und glücklich in

dem, was allein groß ist.

Das schrieb am Heiligabend 1957 der Schwede Dag Hammarskjöld, der zweite Generalsekretär der Vereinten Nationen, der einige Jahre später bei einem Flugzeugabsturz auf einer Friedensmission in Afrika ums Leben kam. In einem Tagebuch, das man nach seinem Tod fand, finden sich auch Gebete, Gedichte, Zwiegespräche mit Gott, die einen Mann zeigen, der eine tiefe Sehnsucht in sich trug. Eine Sehnsucht nach dem, der es in uns und der Welt, in der es oft so dunkel ist, hell machen kann und will. Der sein Licht in uns anzündet, der uns mit seinem Wind, seinem Geist erfüllt. Diese Sehnsucht nach dem, der „allein groß“ ist, können wir uns in dieser Advents- und Weihnachtszeit neu schenken lassen. Bitten wir Gott darum. „Wie gering alles andere, wie klein wir –“: Wir dürfen alles vom himmlischen König erwarten, der uns nicht im Dunkeln allein gelassen hat, der uns ein großes, unfassbares Glück beschert hat in seinem Sohn Jesus, von den Propheten angekündigt:

„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende.“ (aus Jesaja 9)

Wir fühlen uns vielleicht klein, so wie es Dag Hammarskjöld beschreibt, aber wir dürfen auf den hoffen, der viel größer und mächtiger ist als wir: Jesus, geboren in Schwachheit, hilft unserer Schwachheit auf. Denn er sitzt zur Rechten seines und unseres himmlischen Vaters und wird in Macht und Herrlichkeit wiederkommen. Auch, wenn wir es noch nicht sehen oder wir nur manchmal wie durch einen Vorhang hindurch einen Blick in Gottes himmlische Dimension werfen dürfen: Jesus ist da, mit seinem Licht, mit seiner Kraft, mitten in unserem Alltag. Und wir dürfen sein Licht weitergeben und etwas von Gottes Herrlichkeit und Barmherzigkeit in diese Welt tragen, zu unseren Mitmenschen und Mitgeschöpfen.

„Das Licht der Herrlichkeit scheint mitten in der Nacht. Wer kann es sehen? Ein  Herz, das Augen hat und wacht.“ (Angelus Silesius, 17. Jh.)

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