20. April 2024

Für Gott leuchten

Nun werden die Tage schnell kürzer, richtig herbstlich und kühl. Manche von uns sind Fans dieser Jahreszeit, wenn das Laub ganz intensiv leuchtet, bevor es vom Wind zu Boden gefegt wird; wenn es mal richtig schön regnet; wenn der Nebel morgens über Wäldern und Feldern liegt und alles geheimnisvoll umhüllt; wenn das Licht der Sonne schwächer wird. Anderen unter uns ist diese Jahreszeit zu melancholisch, nass und dunkel. Da ist es doch schön, dass Ende Oktober und Anfang November gleich drei christliche Feste bzw. Gedenktage bereithalten, die in gewisser Weise mit „Leuchten“ und Licht verbunden sind: Der Reformationstag am 31. Oktober erinnert uns an Martin Luther, der durch das Studium der Bibel die Inspiration, Leidenschaft und Kraft fand, eine Erneuerung innerhalb der Kirche in Gang zu setzen, eine „Reformation“. Er liebte und lebte das Wort Gottes und sehnte sich danach, dass das lebendige Wort, Jesus, seine Gemeinde erleuchtet. Er nahm sich, zusammen mit seinem Freund Philipp Melanchthon, 12 Jahre Zeit, um das Alte Testament in die deutsche Sprache zu übersetzen und um jedes Wort zu ringen. Dabei ist ihm sicher auch folgender Vers wichtig geworden: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ (Ps 119,105) Am 1. November feiern unsere katholischen Geschwister das Hochfest „Allerheiligen“, das an die Menschen erinnert, die uns im Glauben vorausgegangen sind und für Gott „geleuchtet“ haben – Glaubensvorbilder, Heilige, so wie du und ich sie sein können. Jesus gibt uns den Auftrag dazu: „Ihr seid das Licht der Welt. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5,14+16) Und am 2. November schließt sich noch das Fest „Allerseelen“ an, zu dem Gläubige die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen besuchen und mit Lichtern schmücken – Zeichen der Auferstehungshoffnung, Zeichen für die Macht und Herrlichkeit von Jesus, dem Licht, das in der Dunkelheit scheint und sie besiegt hat (Joh 1,5).

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