19. April 2024

Neuigkeiten von Mohrmanns aus Jerusalem

Video-Gruß von Mohrmanns

Liebe Freunde, selten erlebt man in Israel stabile Phasen, dauerhaft ist hier nur die Unsicherheit, was als nächstes passieren wird, aber damit können wir meist gut leben. Es gibt weiterhin die schönen Momente, in denen wir unser Haus und die leeren Gassen der Altstadt genießen oder uns bei einem Ausflug ans Meer über die Natur freuen. Dann wieder treibt uns die Ungewissheit, Verunsicherung und Isolation doch stärker um. Am Samstagabend sind wir nach einem Spaziergang an einer recht friedlichen Demonstration vor dem Amtssitz von Benjamin Netanjahu vorbeigekommen, wo zu späterer Stunde 15.000 Menschen demonstriert haben. Die Unzufriedenheit in der israelischen Bevölkerung wächst, weil man dem unter Korruptionsanklage stehenden Ministerpräsidenten nicht mehr zutraut, das Land aus der Krise führen zu können. Die Infektionszahlen sind im Moment deutlich höher als in Deutschland, wobei Israel ja nur ungefähr so groß ist wie Hessen. Hier tragen alle ständig Mundschutz und trotzdem befindet sich das Land (nach zunächst sehr geringen Infektionszahlen) nun in einer 2.Welle, mit höheren Zahlen als im März. Besonders durch den fehlenden Tourismus ist die Arbeitslosenrate nun über 20 % gestiegen. So möchte sich Israel ab dem 16. 08. langsam für den internationalen Flugverkehr und damit auch den Tourismus öffnen, mit Corona-Teststationen direkt am Flughafen. Wenn die Quarantäne wegfällt, wäre damit der Weg für Reisen nach Israel frei, auch wenn vor Ort dann noch mit Einschränkungen zu rechnen ist. Andererseits wird hier wieder über einen Lockdown nachgedacht, damit die Schulen beginnen können. Für uns ist es völlig ungewiss, ab wann wir wieder Gäste aus Deutschland empfangen können und ab wann unsere drei Volontärinnen Visa zur Einreise erhalten werden. Für dieses Jahr haben wir nur noch wenig bestehende Buchungen, viele haben Gott sei Dank aber nicht völlig abgesagt, sondern auf das nächste Jahr umgebucht. Wir sind weiterhin dabei, unser Haus zu unterhalten, engagieren uns in der Erlöserkirchengemeinde, in der jetzt der neue Propst seinen Dienst aufgenommen hat und helfen hier und da Freunden. Gott sei Dank sind wir selbst bisher von Krankheiten verschont geblieben, auch wenn es in unserem weiteren Umfeld zu Infektionen gekommen ist. Hier und da ergeben sich durch die Krise auch neue Möglichkeiten und Chancen. So beginnen wir unseren Tag nun immer so gegen 7.30 Uhr mit einer Tasse Kaffee auf den Treppenstufen vor unserem Haus bei geöffneter Haustür. Da ergeben sich dann sehr schöne Begegnungen mit Nachbarn aus der Straße, wozu wir sonst niemals die Zeit hätten.

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