Michael und Elsa Mohrmann, die Leiter unserer Christus-Treff-Arbeit im Johanniter-Hospiz (einem kleinen Pilgerhaus in der Altstadt von Jerusalem), berichten uns, wie es gerade bei Ihnen aussieht – zum Anteilnehmen und Beten: „Am 1. Adventssonntag um 7.30 Uhr hat mit dem Baubeginn am Johanniter-Hospiz für uns der etwas andere Advent begonnen. Die Bauarbeiter machen nur samstags Pause, sonntags wird voll gearbeitet, am 2. Advent z.B. mit Presslufthämmern in den Gästezimmern, die unserer Wohnung gegenüber liegen. Wir sind dennoch sehr erleichtert, dass die seit langem geplante Sanierung nun wirklich begonnen wurde. Bis Ende Februar leben wir also nun auf der Baustelle und sind täglich bei vielen Entscheidungen und Abstimmungen gefragt. Statt des großen Adventsbasars mit über tausend Personen in der Erlöserkirche gab es in diesem Jahr nur einen Adventsnachmittag für Familien und Gemeindemitglieder, in zwei Gruppen à zwanzig Personen. Traurig – und doch schön, dass wenigstens einige aus der Gemeinde zu Waffeln, Plätzchen und Glühwein zusammenkommen konnten. In der Erlöserkirche werden jeweils am Mittwochabend auch Adventsandachten angeboten. Wir wissen noch nicht, wie wir als Gemeinde in diesem Jahr Weihnachten feiern können. Vermutlich mit zwei Gottesdiensten draußen im Kreuzgang mit je 20 Personen. Gerade diese Ungewissheit nagt zunehmend an den Nerven, aber das kennt ihr ja auch in Deutschland gut. Vielleicht bietet sich für uns in diesem Jahr erstmals die Chance, am Heiligen Abend tatsächlich in Bethlehem Gottesdienst feiern zu können. Am Nachmittag findet dort traditionell ein internationaler Gottesdienst statt. In diesem Jahr wird unser neuer Propst Joachim Lenz dort predigen. Elsa und ich würden ihn begleiten, allerdings ist noch nicht klar, ob an diesem Tag die Grenze zur Westbank für die ganz wenigen offiziellen Besucher geöffnet wird. Am Freitag, den 11.12. beginnt das Chanukkafest in Jerusalem, auch ein Highlight im Advent. Dann sind im jüdischen Viertel der Altstadt die Hauseingänge hell mit Kerzen erleuchtet. Da sonst nur ganz wenig von Advent- und Weihnachten in der Stadt zu sehen ist, freuen wir uns jetzt schon auf die abendlichen Rundgänge. Diese andere Advents- und Weihnachtszeit mit Baustelle und vielen Einschränkungen, was die Begegnungen angeht, wird uns sicher in Erinnerung bleiben. Noch viel weniger besinnlich ging es sicher zur Zeit der Geburt unseres Erlösers in Bethlehem zu. Wir hoffen und beten, dass wie damals auch hier im Land der Geburt Jesu der Lichtglanz des Erlösers aufstrahlt und seine Liebe die Herzen erwärmt und zum Lobpreis bringt, wie ihn die Engel für uns angestimmt haben: Ehre sei Gott, in der Höhe! Übrigens: Am Montag, 21.12. um 20.30 Uhr sind wir im Gespräch mit Christoph Zehendner bei Facebook und auf YouTube: Einfach mal reinschauen – Advent in Jerusalem, mit Elsa und Michael Mohrmann. Herzlich, Eure Michael und Elsa.“
